Einblick – Ausblick – mein Weg

Schneebedecktes Dach mit verschneitem Hintergrund

Während ich ein leeres Dokument öffne und überlege wie ich diesen Text beginnen könnte, lausche ich den Vögeln. Wahnsinn, es ist Januar und sie singen wie im Frühling. Aber es ist heute auch ein recht milder Tag und zum Glück mal trocken. Die Vögel zwitschern einfach fröhlich vor sich hin und haben vermutlich nicht den Kopf voller Gedanken. Sie leben einfach den Tag nach dem Rhythmus der Natur. (Anmerkung: Die Vogelvoliere des Nachbarn steht direkt an unserer Grundstücksgrenze und ich darf diese Konzerte das ganze Jahr genießen.).

Für einen kurzen Moment kommt der Wunsch nach Frühling. Nach dem Erwachen der Natur, der Wärme und den schönen sonnigen Tagen.

Es ist ein persönlicher Beitrag geworden, bei dem ich einfach MEINE aktuellen Gedanken herausgeschrieben habe.


Der erste Teil des Januars ist fast geschafft und langsam bin ich schon wieder in meiner Alltagsroutine zurück. Schade, denn eigentlich nimmt man sich doch gerade zum Jahreswechsel vor, etwas zu verändern. Ich scheiterte jedes Jahr genau daran und meine negativen Glaubenssätze festigten sich damit ungewollt immer mehr. Nur sehr wenige Vorsätze konnte ich bisher umsetzen.

Daher fasste ich vor einiger Zeit den Vorsatz, mir keine Vorsätze mehr zu fassen. Wenn ich was ändern möchte, dann fange ich sofort an und warte nicht mehr auf den Jahreswechsel.

Seit Wochen schleiche ich um den Jahresrückblick herum und weiß nicht so recht: Soll ich einen schreiben?

Was könnte ich schon groß erzählen, mein Jahr 2023 verlief alles andere als nach Plan und von den Träumen und Visionen ist wenig geblieben. Aber es ist ein Stück mehr Klarheit in mein Leben gekommen.

Kleiner Rückblick:

Bereits mit dem Jahreswechsel 2022/2023 steckte ich in einer ziemlichen Misere, doch wusste ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Diese schmerzliche Erkenntnis überfiel mich erst einige Wochen später: hart, gnadenlos und voller Wucht. Ich, die immer alle zur Vorsicht aufrief, fiel auf eine Betrügerfirma rein.

Ja, rückblickend gab es sicher die ein oder andere Stelle, die mich hätte stutzen lassen sollen, aber in der Summe war es leider sehr, sehr gut getarnt. Dabei wollte ich nur ein paar Euro im Minijob dazuverdienen. Stattdessen saß ich nun bei der Polizei und erstattete Strafanzeige und musste mir einen Anwalt suchen.

Diese Situation hat mir sehr viel Energie und Kraft gezogen und gleichzeitig auch ein sehr großes Schamgefühl hinterlassen.

Wieder sind in mir Glaubenssätze und Zweifel entstanden, die ich nun erneut mühevoll auflösen darf.

Da ich der digitalen Welt damit erst einmal sehr misstraute, sah ich auch in vielen eine Gefahr und war sehr misstrauisch. In mir sträubte sich alles und mir war klar, dass so keine Kunden gefunden werden können.

In meinem Loch versteckt, mied ich viele digitale Kontakte und suchte mir einen Minijob außerhalb der Onlinewelt. Ich fand ihn, aber er machte mich nicht glücklich.

Ich bin sehr froh, dass ich in dieser Zeit zu Ulla fand – meiner Blog-Buddy. Auch wenn es schnell in unseren Gesprächen nicht mehr nur ums Business ging, so waren die Gespräche mit ihr immer inspirierend, aufbauen, verändernd. Denn stets gab Ulla Gedankenanstöße, die mich viel ins Nachdenken brachten. Ich hoffe, sie konnte auch, trotz allem, von mir ein wenig profitieren.

Während ich Ullas kleine Fortschritte in 2023 begleiten durfte, worüber ich sehr dankbar bin, steckte ich immer fester und verlor meinen angestrebten Weg. Aber die innere Lust nach mehr entfachte immer wieder, wenn Ulla stolz von ihren Fortschritten und Projekten erzählte. Deshalb freu ich mich, dass wir auch 2024 in Kontakt stehen.

Mit dem Jahreswechsel 2023/2024 weiß ich zumindest nun, was ich nicht mehr möchte. Ich weiß, dass ich mir vieles schöngeredet habe und dass vieles sicher auf einem kleinen Teil meines Weges sehr passend erschien, aber in Wahrheit nichts Dauerhaftes sein konnte.

Das Schöne an einem Jahreswechsel ist immer auch die Reflexion auf das vergangene Jahr und die Erkenntnisse, die wir sammeln durften.

Ich bin wieder „am Anfang“ gelandet, mit der Erkenntnis, dass ich mehr zu mir finden muss. Ich darf authentischer werden und mehr für mich einstehen. Mein Inneres sollte auch mein Äußeres sein. Denn, wie schon im letzten Jahr gelernt: Wenn du allen gefallen willst, gefällst du am Ende niemanden.

Wenn ich ehrlich zu mir bin, ist es zwar schön in viele verschiedene Themen einzutauchen, aber das allein reicht am Ende nicht aus tief dafür zu brennen. Es bleibt in der Regel oberflächlich. Es gibt kein Thema, in dem ich richtig tief eingetaucht bin.

Seit September 2023 befinde ich mich wieder in einer Anstellung und verdiene hier in der Hauptsache mein Geld. Die Arbeit macht mir Spaß und das Team ist einfach super. Ich bin für diese Möglichkeit, die sich im letzten Jahr ergeben hat, sehr dankbar. Auch für das Team, das uns „Neue“ so herzlich und vorurteilsfrei sofort in ihrer Mitte integriert hat.

Mir geht es hier aber weniger um meinen Job, den beherrsche ich sehr gut, sondern mehr um das Pendant dazu. Das, was mir einen Ausgleich gibt und das Thema, bei dem ich ebenso brenne und ein tiefes Wissen entwickeln kann, wie es bei meinem Job der Fall ist.

Ich werde in nächster Zeit versuchen, wieder ins Schreiben zu kommen. Schreiben, weil ich gemerkt habe, dass es mir Spaß macht und dass es mir guttut. Schreiben war immer schon ein kleiner Teil meines Lebens, aber nie ein intensiver. Einen Teil davon werde ich vielleicht auch in meinen Blog unter einem separaten Unterthema stellen. Es werden sicher vorerst keine oder wenige Fachbeiträge werden, eher Beiträge mit Tagebuch-Charakter.

Ich starte meinen Weg noch einmal neu. Langsam und Stück für Stück.

Es ist quasi nochmal ein Weg zu mir selbst, denn inzwischen bin ich keine 20 mehr und das Leben fliegt teilweise nur so an mir vorbei. Ich möchte am Ende nicht traurig und enttäuscht sein, weil ich viele Chancen habe liegen lassen. Sondern ich möchte mich freuen, dass ich viele Chancen genutzt habe und einen Teil meiner Ideen und Träume verwirklichen konnte.

Ich habe mich zu sehr in die Schubladen und Wege meines Umfelds pressen lassen und dabei mich selbst und meine Bedürfnisse vergessen, übersehen und übergangen. Eine Falle, in die ich leider schon öfter getreten bin. Dinge zu machen, die Andere von mir wünschen, welche aber nicht meinem Herzen entsprechen.

Ich habe in jeden Fall im letzten Jahr gelernt, dass jeder seinen individuellen Weg gehen darf. Das mein Weg nicht zwangsläufig auch dein Weg sein sollte. Jeder ist individuell und zu jedem passen verschiedene Schritte und Stationen, da lässt sich nicht immer die gleiche Schablone aufsetzen. Man darf hier aus der allgemeinen Anleitung seinen ganz eigenen Weg gestalten.

Ich werde mich also mehr probieren, um meinen Weg zu finden. Dabei wird dieser mich auch in kleine, enge Gassen führen, mich zurückwerfen. Ich werde vor kleinen und großen Steinhaufen halten müssen und mir überlegen, wie ich sie am besten überwinden kann, oder was ich daraus baue. Ich werde vor unberührter Natur stehen und mich trauen, als Erstes den Schritt darüber zu gehen. Ich werde auf Menschen treffen, die mich in Gespräche verwickeln und aufhalten, Menschen, die es vermeintlich gut meinen und mich zurückschicken wollen, aber auch Menschen, die mich unterstützen werden und vielleicht auch einen Teil des Weges stärkend mit mir gehen.

Aber es ist mein Weg und ich darf allein entscheiden, wie ich ihn laufe und ob ich ihn laufe oder mich lieber nur am Wegesrand auf eine Bank setze. Dort werde ich jedoch kaum etwas erleben. Also besser nur kleine Pausen zum Kraft tanken und dann wieder weiterlaufen. Es geht nicht um Schnelligkeit, sondern ums durchhalten.

Herausforderungen angehen

Als eine der ersten Challenges für dieses Jahr habe ich mir folgendes gesetzt: Keine ungefragten Ratschläge geben.

Habt ihr eine Ahnung, wie schwer das ist? Ständig ist man versucht, etwas herauszurufen. Ich glaube, das wird mich sehr viel Übung kosten. Warum gebe ich eigentlich immer ungefragt Ratschläge? Glaube ich, dass mein Gegenüber es erwartet? Ist es meine innere Stimme, die mir sagt, ich müsste die Person doch helfen? Glaube ich mein Gegenüber weiß das nicht? Ich weiß es nicht und werde es vielleicht mal erforschen.

Als zweite Challenge für dieses Jahr habe ich mir gesetzt: Weniger reden und Anderen nicht ins Wort fallen.

Ja, ich weiß, das ist eine unschöne Unart von mir und ich weiß nicht mehr wann es angefangen hat oder ob es immer schon so schlimm war. Es könnte daran liegen, dass man spontan zu dem Gesagten einen Impuls hat und das Bedürfnis verspürt, ihn sofort mitteilen zu wollen. Man/ Ich könnte es ja vergessen und dann gar nichts mehr sagen. Aber ich darf mich hier bremsen. Das was gesagt werden soll, das bleibt im Kopf und der Rest ist vielleicht auch im Moment gar nicht wichtig.

Ich bin sehr gespannt, wie gut es mir gelingt und in welchem Tempo ich Fortschritte machen werden.

Es ist vielleicht ein Jahr des Wandelns. Ein Jahr, in dem ich einige Projekte starte und sie wieder abbreche, weil sie nicht zu mir passen. Projekte, die eher persönlich sind und sich vielleicht entwickeln oder auch nur einen kurzen Teil meines Weges begleiten.

Ich weiß heute noch nicht, wie sich mein Jahr und mein Weg entwickelt und ich möchte mir dafür auch kein Ziel setzen. Ich möchte es einfach fließen lassen und mich probieren. Ich habe das Gefühl, nur wenn ich mich und verschiedene Wege probiere, kann ich mich besser kennenlernen und einen möglichen Weg für mich finden. Mir ist in jedem Fall klar, dass es im Leben keinen „den einen“ festen Weg gibt, sondern es ist völlig normal, dass sich das verändern darf, weil wir uns auch stetig verändern. Wir werden älter, neue Erfahrungswerte kommen in unser Leben und auch Einstellungen ändern sich. Was wir heute gut finden, müssen wir nicht unser ganzes Leben lang gut finden.

An dieser Stelle möchte ich meinen Gedankengang vorerst abbrechen und beenden. Ich danke dir fürs Lesen. Danke, dass du dir die Zeit dafür genommen hast.

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