Wissenswertes zum Thema: Pausen

Headerbild, Zweig mit Clipart Vogel und blauer Himmel im Hintergrund

Sind wir in einem Anstellungsverhältnis, dann nutzen wir sie meist regelmäßig. In der Selbstständigkeit übergehen wir sie aber gern mal: die Pausen.

Bist du selbstständig und arbeitest mit einem Team, dann solltest du insbesondere bei deinen angestellten Teammitgliedern auf die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen achten. Sind deine Teammitglieder ebenfalls selbstständig, solltet ihr trotzdem die gute alte Pause nicht vergessen.

Was für Angestellte gilt, gilt nämlich umso mehr für dich als Selbstständige. Eine Pause zu machen, ist wichtig. Du solltest sie dir täglich gönnen und einplanen.

Ich habe dir einige Informationen zu den Pausen bei Angestellten notiert, hiervon solltest du unbedingt auch für dich als Selbstständige etwas mitnehmen.

Welche gesetzlichen Regelungen gibt es?

Im § 4 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) sind die Ruhepausen festgelegt. Kurz zusammengefasst ist dort folgendes hinterlegt:

  • Arbeitszeit bis 6 Stunden täglich → keine Pause vorgeschrieben
  • Arbeitszeit von 6 bis 9 Stunden täglich → mind. 30 Minuten Pause
  • Arbeitszeit mehr als 9 Stunden täglich → mind. 45 Minuten

Deine Pausen können aufgeteilt werden, müssen aber mindestens 15 Minuten am Stück andauern.

Aber Achtung, Jugendliche unter 18 Jahren haben hier eine andere Regelung.

Was ist mit der Bildschirmpause?

Arbeitest du viel am PC, dann kennst du sicher das Ermüden deiner Augen oder mitunter auch Kopf- und Nackenschmerzen.

Hierzu gibt es aber noch keine eindeutigen Regelungen, lt. Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) gilt Folgendes:

  • Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass Beschäftigte an Bildschirmen ihre Arbeit regelmäßig unterbrechen.

Damit sind regelmäßige Erholungszeiten für die Augen gemeint. Eine genaue Länge der Pausen ist jedoch nicht definiert.

Es empfehlen sich viele kurze Pausen von 5 bis 10 Minuten. Diese sollten immer nach einem bestimmten Arbeitsfenster erfolgen. Ein Beispiel: 55 Minuten Bildschirmzeit und 5 Minuten Pause.

Ideal ist hier die „Mischarbeit“, d. h. eine Kombination unterschiedlicher Tätigkeiten, wodurch die Bildschirmarbeitszeit verringert werden kann.

In Call-Centern gibt es beispielsweise bereits meist fest vorgegebene Bildschirmpausen.

Warum muss ich eine Pause machen?

In erster Linie soll dich die Pause vor Übermüdung schützen, dadurch können Gesundheits- und Unfallrisiken minimiert werden.

Aber eine Pause kann dir viele weitere Vorteile bringen, nachfolgend habe ich dir ein paar davon ausgelistet.

  • Erhöhung deiner Produktivität
  • zuverlässig hohe Qualität deiner Arbeit
  • Stress wird reduziert und neue Energie getankt
  • deine Kreativität kann sich verbessern
  • oft kommen nach einer kleinen Pause neue Ideen und Lösungsansätze
  • du förderst deine Gesundheit, denn z. B. langes Sitzen kann auf Dauer zu Beschwerden wie Rückenschmerzen führen
  • Austausch mit Kollegen

Pausengestaltung

Grundsätzlich ist es dir überlassen, wie du deine Pausenzeit gestaltest.

In vielen Betrieben gibt es einen Pausenraum, in welchen du dich z. B. mit Kollegen treffen und austauschen kannst. Oft sind diese mit einer kleinen Küchenzeile oder Küchengeräten versehen, sodass du die Möglichkeit hast dir deine Mahlzeit zu erwärmen oder auch ein Getränk zuzubereiten.

Oft werden die Pausen auch für kleine Spaziergänge an der frischen Luft genutzt oder ein paar schnelle Einkäufe erledigt.

In größeren Unternehmen gibt es zudem meist eine Kantine, die Mahlzeiten anbietet.

Egal wie du deine Pause nutzt und welche Angebote du hierfür in Anspruch nimmst, wichtig ist, dass du dir deine Pause nimmst und sie dir zur Erholung dient.

Zusatzwissen

Betriebspause = Arbeitszeitunterbrechnung aus technischen oder organisatorischen Gründen (z. B. Stromausfall), sie wird auf die Arbeitszeit angerechnet

Ruhezeit = Ruhezeit zwischen Feierabend und Arbeitsbeginn sollte mind. 11 Stunden betragen, aber wie so oft gibt es auch hierzu Ausnahmeregelungen bzw. Besonderheiten

Raucherpausen = gibt es i. d. R. in fast jedem Betrieb, sie zählen nicht zur Arbeitszeit und müssen daher (theoretisch) nachgearbeitet werden

Toilettengang = hierzu gibt es keine eindeutige Regelung, es ist weder Pause noch Arbeitszeit, es ist eine Unterbrechung der Arbeitszeit, die bezahlt wird

Fazit

In der Welt der Anstellung werden viele Dinge vorgegeben und in Gesetzen und Verordnungen geregelt. Der Schutz der Angestellten scheint sehr wichtig zu sein, wobei es sicher auch Regelungen gibt, die man hinterfragen darf.

Bist du selbstständig, sind dagegen viele Dinge nicht durch Gesetzte oder Verordnungen geregelt. Sie gelten für dich erst mit angestellten Teammitgliedern. Es ist zwar toll in der Selbstständigkeit viele Dinge selbst regeln zu können, aber dennoch sollten wir so wichtige Dinge, wie z.B. eine Pause, nicht übergehen. Denn die Vorteile einer Pause sind nicht nur auf Angestellte begrenzt.

Ich kann dir nur von Herzen empfehlen, dir diese kleine Auszeiten zu gönnen und neue Energie zu tanken. Das Leben ist zu kurz, um ohne Pausen zu arbeiten. Was würde dir z. B. ein Burnout in der Selbstständigkeit nutzen? Du könntest nicht mehr arbeiten und bräuchtest eine Auszeit, die unbezahlt bleibt. Fehlzeiten, in denen du für deine treuen Kunden nicht da sein kannst. Nicht jeder Kunde ist bereit, zu warten. Gewöhne deine Kunden am besten gleich ab der ersten Zusammenarbeit an deine Pausen und Auszeiten.

Machst du täglich Pausen?

Schreib mir gern mal dazu oder hinterlasse einen Kommentar.

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